Rundgang im Rhönkulturgarten
mit Walter Uloth
Unter dem Gartengelände befindet sich eine 70 Meter-Basaltschicht.
Der Garten wird in zwei Sektoren eingeteilt: links – Landschaft, rechts – Kultur und Geschichte. Getrennt durch die Steinwälle (wurden in der Rhön zusammengetragen).
Die Hohe Geba ist das Abbild der Rhön – Sicht zur Hohen Rhön. Das Moor im Garten ist parallel zu den Hochmooren der Hohen Rhön. 900 m ü. Meeresspiegel.
Berge der Röhn | Höhe |
Kreuzberg |
928m |
Heidelstein | 926m |
Wasserkuppe | 950m |
Schnitzerberg | 816m |
Ellenbogen | 814m |
Hohe Geba | 751m (höchster Berg der Thür. Rhön) |
Die langgestreckte Rhön, dann Basaltkuppen und Kegel.
Beginnen genau gegenüber vom Radar.
Nach dem Basalt beginnt der Muschelkalk.
Geologischer Hintergrund:
- Trias = drei verschiedene Gesteinsarten kommen in der Rhön vor.
- Keuper (Keuperwasser ist für die Qual. d.Bieres zuständig)
- Kalkstein
- Buntsandstein
Vor 65 Mio. Jahren Tertiär – letztes Drittel vor 10-12 Mio. Jahren kam der Vulkanismus = Basalt überdeckt auf den Bergkuppen die drei Gesteinsarten. (Basalt tritt wie Magma oder Lava aus, wurde nicht in die Luft geschleudert) Eine geschlossene Basaltdecke bedeckt die langen Bergrücken der Rhön.
Die Rhön ist eine Kulturlandschaft. Vorwiegend Buchenwälder. Ihr früherer Name: Buchonia = das Land der Buchen. Bonifazius und dessen Schüler zogen durch dies Land, um eine Stelle zu suchen, um ein Kloster zu bauen, in der wüsten Einsamkeit der Rhön(Fulda).
Rhön = Lavafeld bzw. steiniges Gelände
Biotop = eng abgegrenzter charakteristischer Lebensraum
Habitat = zeitweiliger Aufenthaltsraum von Tieren
FFH 95 = 1716 ha groß, offene Landschaft 1300 ha, Wald nur 400 ha.
Pflanzen im Biotop sind kein Zufall, bestimmte Lebensbedingungen und Pflanzengemeinschaften sind notwendig.
Im FFH – Gebiet besonders ausgeprägt ist der Kalkmagerrasen.
Thür. Rhönhutungen = Kerngebiet Nr. 6 = Wallenberge-Oberkatz-Hohe Löhr bis Rossdorf
Feuchtbiotop = charakteristisch je nach Wasserstand, Flora welche nur hier so zu finden ist.(z.B. Schafgarbe und Natternkopf im Randgebiet)
In Wassernähe alle Pflanzen Stängelig, nicht krautig. Je höher der Wasserstand, je länger die „Pflanzenleitungen“. Pflanzen können nicht versetzt werden, sie brauchen die Pflanzengesellschaft und die char. Bedingungen.
Moore der Rhön = Hochmoore.(ist nicht von der Höhenlage sondern von den Niederschlägen abhängig).Brauchen ca. 900 mm Niederschlag, Hohe Geba hat ca. 500-700 mm Niederschlag.
Die Unterschicht der Moore ist Lehm bzw. Ton(wasserundurchlässig), Torfmoose bilden die Moore. Farbe der Moore hängt von der Farbe der Moose ab ‚(z.B. Rotes Moor, Schwarzes Moor).
Moor bildet sich aus Torf(abgestorbenes Moos). Das Moor wächst in einem Jahr
1 mm = 1 cm in 10 Jahren. Hochmoor wächst in der Mitte hoch und formt sich so.(Pflanzen sind Wollgras, Gelbweiderich, Heidekraut).
Eine typische Moorpflanze ist der Sonnentau
Diese Pflanze sondert ein klebriges Sekret ab Fliegen werden eingeschlossen und ausgesaugt, somit wird der Eiweißbedarf der Pflanze gedeckt..
Pflanzen bestehen durch bestimmte Anpassung.
Basalthügel im Rhönkulturgarten
Pflanze: Salomonsiegel
Salomon = klug und weise, Salomonlegende (verspricht den Tempel des Vaters, fertig zu bauen, nimmt diese Pflanze für Sprengungen zur Hilfe)
Narben an der Wurzel haben die Form eines Siegels.
Pflanze wird Springwurz im Volksmund genannt.
Pflanze: Frauenmantel – Tropfen kein Tau, sondert Butation.
Kalkhügel im Rhönkulturgarten
Pflanzen: sind typisch: Salbei
Natternkopf
Rhöndistel – Silberdistel(großer Eberwurz)
Fehlt: Blaue Wegwarte (zu hoch, zu kalt)
Rhöndistel charakteristisch für die Rhön.
Wetterprophet (öffnet und schließt die Blüten.
Wurde in Bayern als Nahrung verwendet(Blütenboden).
Vorfahren nutzten sie als Heilmittel gegen Bauchschmerzen.
Karl der Große heilte seine Krieger , gegen Pest.(Sage: schoss Pfeil in die Luft, wo er aufkam fand er die Heilpflanze Eberwurz).
Glockenblumen
Schafgarbe
Kamille
Königskerze
Weideröschen
Landschaft wurde durch Schafe und Ziegen abgehütet, wurde kurzgehalten, so entstand
Kalkmagerrasen (typisch in der Rhön)
Wegwarte gehört zum Kalkmagerrasen.
Sage: Blaue Blüten sind verwandeltes Burgfräulein .Sie steht am Weg und weint um ihren Liebsten, der im Krieg geblieben ist – und „wartet“.
Zwei Kulturpflanzen wurden aus der Wegwarte gezüchtet.
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Wurzelzichorie – Kaffeeersatz
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aus den Blättern – Chicoree
Beifuss - typische Pflanze
Ein delikater Gänsebraten kann ohne Beifuss nicht geraten.